Schatzbewahrer-Rundweg
Spannende Wanderung zu besonderen Orten in Saaldorf-Surheim
„Wir bewahren Schätze“ – dies ist das Motto für den Schatzbewahrer-Rundweg in Saaldorf-Surheim. An verschiedensten Orten geben bunt bestückte Informationstafeln Einblicke in Besonderheiten der Gemeinde. Viel Spannendes rund um die biologische Vielfalt und die heimische Natur, Wirtschaft und Kultur ist dabei zu erleben: Obst, Getreide und Wildbienen, Land- und Forstwirtschaft, die landschaftsprägende Sur und das prächtige Bergpanorama – die Vielfalt der Schätze in der Biosphärenregion ist groß. Begeben Sie sich gemeinsam mit uns auf eine besondere Entdeckungsreise.
Informationen zum Weg
- Start- und Endpunkt sind die öffentlichen Parkplätze in der Sägewerkstraße in Surheim.
- Strecke: 5 km
- Zeitbedarf: ca. 1,5 h
- Der Weg führt über Gehwege, Feldwege und verkehrsarme Nebenstraßen. Die Rundtour ist auch als Radtour möglich.
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Obst, Getreide und Wildbienen – eine leichte Rundwanderung
Die Gemeinde Saaldorf-Surheim liegt in der UNESCO Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Auf dem rund 5 km langen Schatzbewahrer-Weg durch die Gemeinde gibt es viel Spannendes rund um die biologische Vielfalt zu erfahren: Im Obstgarten Haberland dreht sich alles um den Erhalt alter Obstsorten (Projekt Apfel.Birne.Berge), im Biosphären-Getreidegarten werden seit 2018 alte Kultur- und Getreidearten, wie etwa der Laufener Landweizen, angebaut und in Wert gesetzt, auf einer wildbienenfreundlich gestalteten Außenfläche eines Firmengeländes stehen der Schutz und das Kennenlernen wichtiger Bestäuber im Fokus. An weiteren Wegpunkten gibt es wertvolle Informationen zu Natur und Kultur in Saaldorf-Surheim und der Biosphärenregion Berchtesgadener Land.
Station 1: Die Sur – der landschaftsprägende Fluss
Die Sur entspringt bei Surberg im Landkreis Traunstein und durchfließt auf 43 Kilometern Länge mit mehreren Richtungswechseln den Rupertiwinkel, bevor sie südlich der Stadt Laufen in die Salzach mündet. In weiten Schleifen durchfließt sie die sanfte Hügellandschaft im Norden der Biosphärenregion und prägt mit ihren Galeriewäldern und angrenzenden Wiesen und Weiden die Kulturlandschaft von Teisendorf bis Laufen. Auch „Surheim“ hat seinen Namen von der Sur erhalten.


Station 2: Naturdenkmal
Die an diesem Standort wachsenden Stieleichen sind in etwa 140 Jahre alt. Sie sind die einzigen größeren Bäume im weiteren Umkreis. Bereits 1979 wurden sie als Naturdenkmal ausgewiesen. Ein Naturdenkmal ist ein unter Naturschutz stehendes Landschaftselement, wovon es in der Biosphärenregion rund 60 gibt. Im Berchtesgadener Land gibt es zwei verbreitete Eichenarten, die Stiel- und die Traubeneiche. Beide haben einen hohen Stellenwert für die Ökologie der Wälder und bayernweit gesehen eine große Bedeutung in der Forstwirtschaft. Sie sind nach der Rotbuche die forstlich wichtigsten Laubbaumarten.
Station 3: Biosphären-Wildbienenfläche
Wildbienen benötigen naturnahe und vielfältige Lebensräume wie bunte Blumenwiesen, blühende Gärten, Obstwiesen und abwechslungsreiche Landschaften mit Hecken, Bäumen und Waldrändern. Um solche Strukturen zu schaffen, gibt es seit dem Jahr 2017 das „Wildbienenprojekt im Berchtesgadener Land“: Gemeinsam mit z.B. Kommunen, Vereinen, Schulen, Unternehmen, landwirtschaftlichen Betrieben und Privatpersonen entstehen neue Lebensräume für Wildbienen und Co. Auch diese Biosphären-Wildbienenfläche wurde in Zusammenarbeit von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren geschaffen. Es finden sich abwechslungsreiche Elemente, die von Wildbienen zur Nahrungssuche oder zum Nestbau angenommen werden.


Station 4: Biosphären-Getreidegarten
Seit 2018 werden im Biosphären-Getreidegarten in kleinen Parzellen verschiedene alte Getreidesorten angebaut. In Kooperation mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und dem Projekt „Erhaltung bayerischer, landwirtschaftlicher pflanzengenetischer Ressourcen“ konnten alte Sorten, wie etwa der Berchtesgadener Vogel, der Steiners Rote Tiroler Dinkel, der Alpine Begrannte oder auch der Emmer aus Weihenstephan den Weg zurück ins Berchtesgadener Land finden. Auch alte Sorten von vor Ort, etwa der Laufener Landweizen oder Niederreiter Dinkel und Roggen, werden angebaut. Der Biosphären-Getreidegarten ist Teil eines bayernweiten Schatzbewahrer-Netzwerks.
Station 5: Bergpanorama
An diesem Standort bietet sich ein großartiges Panorama auf die Berge der Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Der Blick reicht vom Untersberg über Watzmann, Lattengebirge, Hochstaufen und Zwiesel bis hinüber zum Teisenberg.


Station 6: Forst- und Holzwirtschaft
Fast die Hälfte des Berchtesgadener Landes und damit der Biosphärenregion sind mit Wald bestockt. Die heimische Forst- und Holzwirtschaft hat damit eine große Bedeutung: Versorgungssicherheit, kurze Transportwege und lokale Absatzmöglichkeiten sind dabei nur einige Aspekte mit Vorteilen für die heimische Wirtschaft und einen effektiven Klima- und Umweltschutz. Für die Region ist das Sägewerk Haasmühl in der Gemeinde Saaldorf-Surheim ein wichtiges Glied in der nachhaltigen Wertschöpfungskette der Forst- und Holzwirtschaft. Es ermöglicht eine regionale Holzverwendung und versorgt ansässige Zimmerer- und Holzbaubetriebe mit heimischen Schnittholzprodukten.
Station 7: Obstsorten-Erhaltungsgarten
Unter dem Titel „Apfel.Birne.Berge“ wurde im Jahr 2015 im Auftrag der Regierung von Oberbayern in einem Projekt damit gestartet, im oberbayerischen Alpenvorland alte, in Vergessenheit geraten Apfel- und Birnensorten zu suchen. Entlang der oberbayerischen Alpenkette wurden in sechs Landkreisen von West nach Ost rund 250 unbekannte Sorten entdeckt, die nun nachgezogen werden und in sogenannten Sortenerhaltungsgärten der Öffentlichkeit vorgestellt und zugänglich gemacht werden. Die Obstsortenarche Haberland hier in der Gemeinde Saaldorf-Surheim wurde im Herbst 2022 mit verschiedenen Hochstämmen und Spindelbäumen erstbepflanzt und darf seither weiter wachsen.


Station 8: Biosphärenregion
Biosphäre, das bedeutet Lebensraum. Eine Biosphärenregion ist ein Ort, an dem Mensch und Natur in Einklang stehen, Vorhandenes geschützt und die Zukunft nachhaltig entwickelt wird. So ist die Region ein lebendiger Wirtschaftsstandort und gleichzeitig Heimat und Lebensraum zahlreicher, oft seltener Tier- und Pflanzenarten. Die Biosphärenregion Berchtesgadener Land erstreckt sich vom rauen Hochgebirge bis ins sanfte Alpenvorland, was in Deutschland einzigartig ist. Das Berchtesgadener Land wurde aufgrund dieser einzigartigen Landschaft und Kultur von der UNESCO zu so einer Biosphärenregion ausgezeichnet.
Station 9: Landwirtschaft
In der Biosphärenregion hat die seit Jahrhunderten praktizierte traditionelle Weidehaltung von Rindern, Schafen und Ziegen eine einmalige Kulturlandschaft geschaffen, die sich von den Niederungen im Surtal bis hinauf zu den Almen am Fuße des Watzmann erstreckt. Aktuell gibt es im Berchtesgadener Land mehr als 1.200 landwirtschaftliche Betriebe. Davon wirtschaften gut 14 % nach Bio-Richtlinien. Die Almen in der Biosphärenregion sind prägend für die Kulturlandschaft. Die gesamte Almfläche mit einem Flächenanteil von 8 % beläuft sich auf fast 1.500 Hektar. Sie dient heute vor allem als Weidefläche für Jungvieh und hat mit den bewirtschafteten Almen nicht zuletzt einen hohen kulturellen Wert.
