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Mehr zu BNE und unseren pädagogischen Ansätzen

Das eigene Handeln hat täglich direkte oder indirekte Auswirkungen auf Umwelt und Umgebung, auch wenn es einem häufig nicht bewusst ist. Um verantwortungsvoll mit diesem Einfluss umzugehen, ist es wichtig, sich über regionale und globale Zusammenhänge klar zu werden und bewusste Entscheidungen für das eigene Handeln zu treffen, sodass es weder der Umwelt noch einem selbst oder anderen Menschen, jetzt oder künftig, schadet. Qualitativ hochwertige Bildungsangebote sind hierfür wichtige Instrumente, um entsprechendes Bewusstsein aber auch konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Es geht um die Änderung von Gewohnheiten für mehr Lebensqualität, darum, neue Perspektiven einzunehmen, sich mit den eigenen Aktivitäten als Teil einer starken Gemeinschaft zu fühlen, Erfolge zu erleben in dem Bewusstsein, das Richtige zu tun.

BNE - was ist das?

Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz „BNE“) ist ein Ansatz, der Menschen dabei unterstützen möchte, zukunftsfähig zu handeln und gesellschaftliche Veränderungsprozesse anzustoßen. Ziel ist es faire, lebenswerte und lebensfähige Bedingungen für heutige und zukünftige Generationen zu schaffen. Das beinhaltet einen sorgsamen Umgang mit den ökologischen, ökonomischen und sozialen Ressourcen der Erde.

Mit Bildung für nachhaltige Entwicklung sollen auf wertschätzende und partizipative Art sowie basierend auf ethischen Werten, Menschen in ihrer Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit gestärkt und zur Mitgestaltung ihrer Zukunft angeregt werden.

Im Sinne einer BNE werden die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten geschult, die für eine freie Entfaltung der Persönlichkeit und für die Mitgestaltung der sich stetig wandelnden Gesellschaft notwendig sind. Diese zentralen Kompetenzen einer BNE werden auch als Gestaltungskompetenzen bezeichnet.

Dabei geht es um drei wesentliche Bausteine:

  1. Sach- und Methodenkompetenzen, um fachliche Hintergründe mit unterschiedlichen Methoden und aus verschiedenen Disziplinen heraus zu betrachten zu verstehen und Rückschlüsse daraus zu ziehen.
  2. Soziale Kompetenzen, um gemeinsam mit anderen agieren zu können, sich einzubringen und zu gestalten.
  3. Selbstkompetenzen, bei denen es darum geht das eigene Handeln, Denken und Fühlen wahrzunehmen, zu reflektieren und zu verändern.

Um diese Kompetenzen aufzubauen, gilt es im Rahmen einer guten BNE möglichst verschiedene Zugänge und Methoden anzubieten.

Sach- und Methoden-kompetenz

Sozialkompetenz

Selbstkompetenz

BNE in der Biosphärenregion

Schulische sowie außerschulische Bildungseinrichtungen wie die Nationalparkverwaltung, die Biosphärenregionverwaltung, das Walderlebniszentrum Ruhpolding, die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) sowie das Schülerforschungszentrum sorgen für zielgruppengerechte, zeitgemäße und hochwertige Bildungsmöglichkeiten für alle.

Für ihre qualitativ hochwertigen Angebote im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wurden die Nationalparkverwaltung Berchtesgaden und die Verwaltungsstelle der Biosphärenregion mit dem Qualitätssiegel „Umweltbildung Bayern“ des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz ausgezeichnet. Mit diesen beiden Bildungseinrichtungen verfügt die Region über ein besonderes Alleinstellungsmerkmal mit qualifizierten BNE-Angeboten für Schulklassen und Gruppen, Vorträgen, Exkursionen sowie Mitmachaktionen.

Die Nationalparkverwaltung betreibt Wildnisbildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und setzt das direkte Naturerleben in den Fokus. Die Angebote des Nationalparks im Bildungsbereich sind vielseitig:

  • Das Bildungszentrum des Nationalparks folgt dem Leitgedanken des freien, selbstentdeckenden Lernens und wartet mit zahlreichen zielgruppenspezifischen Angeboten auf.
  • Das erlebnisreiche Haus der Berge bietet als Nationalparkzentrum für Familien, Gruppen, Schulklassen sowie für alle weiteren Interessierten neben unterschiedlichen Ausstellungen ein Kino, eine Bibliothek und einen Panoramaweg rund um das Gelände im Freien.
  • Darüber hinaus gibt es sechs weitere Nationalpark-Infostellen, mit Ausstellungen rund um die Themen des Nationalparks

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist außerdem Teil der Lehrpläne in Schulen und Kindergärten und geschieht an weiteren außerschulischen Lernorten wie unter anderem auf Lernbauernhöfen, in Volkshochschulen und kirchlichen Bildungseinrichtungen.

2016 haben sich 130 Akteure aus dem Bildungsbereich zur Bildungsregion Berchtesgadener Land zusammengeschlossen, die sich der Verbesserung des Bildungsangebots im Landkreis widmet. Bildung für nachhaltige Entwicklung wird als ein Querschnitts- und Kompetenzthema betrachtet, das Teil des Gesamtvorhabens ist. Die Koordination der Bildungsregion erfolgt durch das Landratsamt Berchtesgadener Land.

Das ist uns wichtig:

Kreativität, Mutmachen, gemeinsam Wege gehen, Visionär sein. Ganz im Sinne von

„Du bist nie zu alt, um dir ein neues Ziel zu setzen oder einen neuen Traum zu träumen.“

(C. S. Lewis, irischer Schriftsteller)

BNE in der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion

Bildung für nachhaltige Entwicklung zu fördern, umzusetzen und in der Region zu verankern ist eine zentrale Aufgabe der Biosphärenregion.

BNE ist ein Querschnittsthema im Team der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion. Bildungsangebote bzw. Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung finden sich in allen Bereichen wieder. So sind die Rangerinnen und Ranger bei Führungen und Exkursionen im Gelände unterwegs und informieren zu Natur- und Umweltthemen. Im Bereich Landwirtschaft finden z.B. Schulungen und Veranstaltungen von Hof zu Hof statt. Freiwilligenaktionen rufen zum Mitmachen auf und viele der gemeinsamen Aktionen im Bereich Landschaftsökologie haben das Ziel die Artenvielfalt zu erhöhen bzw. zu erhalten und finden in Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus der Region statt.

Unsere pädagogischen Prinzipien

Als Team der Veraltungsstelle der Biosphärenregion haben wir uns auf folgende pädagogische Prinzipien und Werte als Grundlage für unsere Bildungsarbeit geeinigt:

  • Lernen geschieht nach Möglichkeit immer erfahrungsbasiert und ganzheitlich.
  • Unseren Teilnehmenden kommt eine aktiv handelnde Rolle zu, während wir uns selbst vor allem als Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter sehen.
  • Unsere Angebote haben stets einen Alltagsbezug.
  • Unsere Auswahl an Themen und Formaten orientiert sich an den Bedürfnissen unserer Zielgruppen.
  • Wir fördern in unseren Angeboten Entscheidungs- und Problemlösungskompetenzen, kreatives und kritisches Denken, soziale Fähigkeiten und Selbstwahrnehmung.
  • Unsere Bildungsformate basieren auf Freiwilligkeit, Selbstverantwortung und Gewaltfreiheit. Wir legen Wert auf ein respektvolles Miteinander, gegenseitige Wertschätzung, Unterstützung und Feedback.
  • In unserer Bildungsarbeit erproben wir partizipative Lernformen. Wir ermöglichen unseren Teilnehmenden Teilhabe an der thematischen, methodischen und organisatorischen Ausgestaltung unserer Formate.
  • Wir unterstützen Lernorte und Institutionen dabei, Nachhaltigkeit in allen Bereichen ihrer Arbeit in den Blick zu nehmen (Whole Institution Approach).
  • Wir unterstützen innovative Bildungsansätze, die dem neuesten Kenntnisstand der pädagogischen, neurologischen, lernpsychologischen und umweltpsychologischen Forschung entsprechen und bilden uns diesbezüglich kontinuierlich fort.
  • Wir gestalten unsere pädagogische Arbeit parteipolitisch neutral.
  • Die Berücksichtigung aller Menschen im Sinne der Inklusion ist uns ein Anliegen.
  • Wir fördern Freude und Begeisterung für lebenslanges Lernen.
  • Unsere Angebote machen Spaß und stärken Gemeinschaftsgefühl.
  • Vernetzung und Kooperation sind wichtige Grundlagen unserer Arbeit.
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