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Nationalpark- und Biosphärenschulen

Gemeinsam mit dem Nationalpark Berchtesgaden soll die Zusammenarbeit mit den Schulen im Landkreis gestärkt werden. So wurde ein Projekt zum Aufbau von langfristigen Kooperationen mit acht Pilotschulen initiiert. Sowohl die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als auch die Natur- und Wildnisbildung sollen auf qualitativ hohem Niveau Eingang in die Schulen finden. Ziel ist, nach erfolgreicher Evaluierung, die Auszeichnung erster Nationalpark- und Biosphärenschulen im zweiten Schulhalbjahr 2024.

Pilotschulen

Acht Schulen nehmen an der Pilotphase des Partnerschulprojekts seit September 2021 teil. Im ersten Projektjahr konnten die Schulen ihre eigenen Wünsche und Ideen zur erfolgreichen Umsetzung der Kooperation einbringen. Unsere angehenden Nationalpark- und Biosphärenschulen verpflichten sich, umweltfreundliche und zukunftsfähige Projekte umzusetzen und die Themen der Biosphärenregion Berchtesgadener Land sowie des Nationalparks Berchtesgaden im Unterricht und bei Exkursionen zu behandeln.

Schon gewusst?

Was noch gebraucht, repariert oder umfunktioniert werden kann, ist kein Müll!  Vieles können wir noch nutzen. Zu dieser Erkenntnis kamen auch Schülerinnen und Schüler der angehenden Nationalpark- und Biosphären-Grundschule in der Ramsau. Sie befassten sich im Rahmen einer Veranstaltung der Biosphären-Verwaltungsstelle intensiv mit den Themen Müllvermeidung, Mülltrennung und den versteckten Rohstoffen im Müll.

Gruppenbild der Teilnehmer einer Lehrkräftefortbildung

Lehrkräftefortbildung

Im November fand die diesjährige Fortbildung zum Thema „Projektarbeit zu Zukunftsfragen“ unter Leitung von Anke Schlehufer (Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck, München) statt. Lehrkräfte unterschiedlichster Schularten haben partizipative Methoden für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zur Anwendung im Schulalltag erprobt.

Schüler pflanzen eine 60 Meter lange Biosphären-Hecke

Neue Biosphären-Hecke gepflanzt

Kurz nach den Herbstferien hat eine 6. Klasse der Mittelschule Berchtesgaden die Pflanzaktion mit dem Landschaftspflegeverband Biosphärenregion BGL e.V in der Schönau am Königssee unterstützt. Die 29 Schülerinnen und Schüler waren mit Feuereifer dabei und pflanzten eine Hecke von rund 60 Metern Länge.

Schüler besuchen am Schutzgebietstag die Hühner des Biohof Lecker

Workshops zu Natur und Nachhaltigkeit

Gleich zu Schuljahresbeginn führte das Rottmayr Gymnasium in Laufen seinen traditionellen Schutzgebietstag mit einem vielfältigen Programm durch. Z. B. besuchte eine Klasse der angehenden „Nationalpark- und Biosphärenschule“ den Biohof Lecker und beschäftigte sich mit dem Thema „Was hat mein Essen mit Klimaschutz zu tun?“.

Teilnehmer des Netzwerktreffens Nationalpark- und Biosphärenschulen in einem Klassenraum

Netzwerktreffen

Am 20.4.2023 fand das zweite Netzwerktreffen statt. Die teilnehmenden Lehrkräfte der angehenden Nationalpark- und Biosphärenschulen erhielten in diesem Rahmen einen Impulsvortrag mit regionalen Beispielen zum Thema „Waldrenaturierung in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land“ und hatten die Möglichkeit bereits durchgeführte Aktivitäten, laufende Projekte an deren Schulen und erste Erfolge miteinander zu teilen.

Schüler stapfen auf einer Exkursion durch den Matsch des Ainringer Moores

Angebot für Nationalpark- und Biosphärenschulen in der Pilotphase

Auf gemeinsamen Exkursionen im Umfeld der Schule heimische Lebensräume erforschen und in Workshops Wege zu einem zukunftsfähigen Lebensstil entwickeln: Die Biosphären-Verwaltungsstelle bietet ein vielfältiges Angebot an Natur- und Nachhaltigkeitsthemen für alle Jahrgangsstufen an.

Hintergründe zum Projekt

Der Startschuss für dieses neue Kooperationsprojekt von Nationalpark Berchtesgaden und Biosphärenregion Berchtesgadener Land zum Aufbau von gemeinsamen Nationalpark- und Biosphärenschulen fiel im Herbst 2021. Im neuen Netzwerk soll eine intensive und langfristige Zusammenarbeit zwischen Schulen, der Biosphärenregion Berchtesgadener Land und dem Nationalpark Berchtesgaden entstehen.

Gruppenfoto beim Workshop der Partnerschulen

Aufbau gemeinsamer „Nationalpark- und Biosphärenschulen“

Beide Verwaltungsstellen sind seit vielen Jahren etablierte und vielfach ausgezeichnete Bildungseinrichtungen, die über ein spezielles Schulprogramm verfügen. Die Möglichkeit der Auszeichnung als „Nationalparkschule“ bzw. „Biosphärenschule“ bestand im Landkreis Berchtesgadener Land bislang nicht. Bei einer Schulkooperation des Dachverbandes der Großschutzgebiete in Deutschland, den Nationalen Naturlandschaften e.V. (NNL), werden auf der Basis von festgelegten Mindestkriterien langfristige Kooperationen mit Schulen geschlossen. Diese werden in unterschiedlicher Ausgestaltung bereits in zahlreichen Schutzgebieten durchgeführt, z. B. gibt es „Biosphärenschulen“ in der Rhön, und „Nationalparkschulen“ im Bayerischen Wald. Das neue deutschlandweit einmalige Kooperationsprojekt von einem Nationalpark und einer Biosphärenregion wird vom Bayerischen Umweltministerium gefördert und nutzt die vorhandenen Kompetenzen beider Einrichtungen.

Schon gewusst?

Im Rahmen der Kooperation verpflichten sich die Schulen einzelne Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Schulalltag bzw. Schulumfeld umzusetzen. Eine denkbare Maßnahme ist z.B. die Anlage einer Biosphären-Blühwiese auf dem Schulgelände. Die Mittelschule Freilassing hat bereits eine solche Blühwiese mit Unterstützung der Biosphären-Verwaltungsstelle angelegt und leistet somit einen Beitrag für mehr Artenvielfalt.

Dreijährige Pilotphase des Projekts

In der dreijährigen Pilotphase soll die Kooperationsstruktur mit ausgewählten Schulen im Landkreis entwickelt und erprobt werden. Gemeinsam mit acht ausgewählten Pilotschulen unterschiedlicher Schultypen aus dem gesamten Landkreis Berchtesgadener Land wurde im ersten Projektjahr eine Kooperationsvereinbarung entwickelt. In den beiden darauffolgenden Schuljahren steht die konkrete Umsetzung im Mittelpunkt. Voraussetzung für eine Teilnahme am neuen Pilotprojekt ist die Zustimmung der gesamten Schulfamilie. Für die beteiligten Schulen werden jährlich eine Lehrerfortbildung und ein Netzwerktreffen organisiert. Außerdem stellen beide Schutzgebiete neben den von den Schulen zu buchenden entgeltfreien Bildungsangeboten auch Unterrichtsmaterialien zur Verfügung und bieten je nach Möglichkeit Unterstützung bei Projekten und Sonderveranstaltungen an. Externe Partner, wie z.B. regionale Betriebe und Freiberufler, werden in das Projekt miteinbezogen. Aber auch die zukünftigen Partnerschulen werden in die Pflicht genommen: Die pädagogische Arbeit muss ganzheitlich angelegt sein und alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – berücksichtigen. Neben der Behandlung wichtiger Inhalte im Unterricht sollen regelmäßig Bildungsbausteine „draußen“ durchgeführt und die Projektarbeit verstärkt werden. Außerdem verpflichtet sich jede Partnerschule, regelmäßig individuell festzulegende, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen, sei es die Anlage einer Blühwiese auf dem Schulgelände, die Umstellung der Schulbeleuchtung auf LED oder das Angebot von regionaler Biokost in der Schulmensa. Die Erfüllung der festgelegten Kriterien wird bei der Evaluierung von einem externen Beirat überprüft. Gegen Ende der Projektphase zum Schuljahresende 2024 werden die ersten „Nationalpark- und Biosphärenschulen“ zertifiziert.

Externe Partner gesucht!

Im Rahmen des neuen Kooperationsprojekts von der Biosphärenregion Berchtesgadener Land und dem Nationalpark Berchtesgaden mit Schulen werden regionale Umweltbildner und BNE-Akteure gesucht, die den angehenden „Nationalpark- und Biosphärenschulen“ eigene Veranstaltungen, vorerst in den Schuljahren 2022/23 und 2023/24, anbieten möchten. Die Themenschwerpunkte können vielfältig aus den Bereichen Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sein. Die Verwaltungsstelle der Biosphärenregion ist dabei als Kontaktvermittler tätig, indem sie den teilnehmenden Schulen eine Liste mit den Kontaktdaten und dem thematischen Angebot zur Verfügung stellt. Buchungen, Vergütungs- und Terminabsprachen erfolgen direkt mit den Schulen. Voraussetzung für einen Eintrag in die Liste sind einschlägige Erfahrungen im Umweltbildungs- bzw. BNE-Bereich sowie im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Außerdem ist der Besuch einer kostenlosen Multiplikatorenschulung verpflichtend. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter Email: partnerschulen.brv-bgl@npv-bgd.bayern.de.

Portrait Martina Dötterl

Ihre Ansprechperson

Martina Dötterl

Bildung für nachhaltige Entwicklung – Nationalpark- und Biosphärenschulen

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