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Laufener Landweizen

Eine alte Sorte neu entdeckt

Der Laufener Landweizen ist eine alte Winterweizensorte aus der Grenzregion Rupertiwinkel und Salzburger Alpenvorland, benannt nach der Stadt Laufen an der Salzach. Er war die erste alte Landsorte im Berchtesgadener Land, die vor gut 20 Jahren wiederentdeckt und durch grenzüberschreitende Projekte in Anbau, Verarbeitung und Vermarktung zurückgeholt werden konnte. Heute gibt es ein Netzwerk von Bio-Höfen und verarbeitenden Betrieben, die sich für den Erhalt dieser Sorte einsetzen. Mit dem Kauf von Laufener Landweizen Produkten, gelingt es, einen ökologischen, genetischen und kulturellen Wert zu bewahren. Aufgrund seines hohen Wuchses können in Laufener Landweizen Feldern auch hervorragend Ackerwildkräuter angebaut werden. 

Ein hoher ökologischer Wert

Der Laufener Landweizen ist eine alte Winterweizensorte aus der Grenzregion Rupertiwinkel und Salzburger Alpenvorland. Er ist robust im Wuchs, winterhart und gilt als vergleichsweise anspruchslos. Der Laufener Landweizen gilt als unverzüchtet, hat also seine weitgehend ursprünglichen Eigenschaften behalten. So besitzt er – im Gegensatz zu aktuellen Weizensorten – Grannen und gilt bei den Anbauern als gut an das lokale, niederschlagsreiche Klima angepasst. Außerdem wächst er sehr hoch, bis zu 2 Meter und bevorzugt einen weiten Pflanzabstand beziehungsweise eine geringe Saatdichte. Die Halme zeigen sich dabei erstaunlich windstabil, wenn der Landweizen nicht zu stark gedüngt wird und so langsamer aufwächst. Mit schwacher bis mäßiger Düngung, zum Beispiel Mistdüngung, und einer geringen Saatdichte von 130 bis 160 kg/ha können die besten Ergebnisse erzielt werden.

Durch das Raumangebot auf der Fläche wird eine artenreiche Ackerwildkrautflora gefördert, solange der Anbau biologisch stattfindet. Begleitet von buntblühenden Ackerwildkräutern, bietet der Anbau vielen gefährdeten Pflanzen und Tieren einen Lebensraum und ist eine Bereicherung unserer Landschaft. Die autochthonen Ackerwildkräuter werden geerntet sowie vermehrt und auf Feldern von heimischen Bio-Bäuerinnen und -Bauern wieder ausgebracht. 

Die Erträge des Laufener Landweizens lagen 2017 im Mittel bei 2,3 Tonnen pro Hektar, etwa 50 % weniger als bei vergleichbaren Bioweizen im Anbaugebiet. Auf guten Standorten können bis zu 3 Tonnen Ertrag erzielt werden. Der für den Bio-Anbau wichtige Strohertrag ist dabei mindestens doppelt so hoch. Das Mehl hat eine gute Qualität und gute Backeigenschaften. Zudem besticht der Laufener Landweizen durch seine Inhaltsstoffe. Im Gegensatz zu modernen Sorten, die auf Kosten des hohen Ertrags wertvolle Inhaltstoffe verloren zu haben scheinen, ist der Laufener Landweizen reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

 

Produkte aus Laufener Landweizen

Laufener Landweizen wird von Bio-Landwirten als Mehl und Körner direkt vermarktet. Einige Bäckereien verarbeiten den Laufener Landweizen im Berchtesgadener Land Brot. Auch wird er in den HOAMAT Bieren, die ausgezeichnete Biosphären-Produkte sind, verwendet. 

Wichtig für den Erhalt des Laufener Landweizens ist eine regionale Vermarktung mit kurzen Transportwegen, der Einbindung des regionalen Handwerks und des regionalen Handels, um eine faire Wertschöpfung zu erschwinglichen Preisen für die Verbraucherin und den Verbraucher zu ermöglichen. Die Biosphären-Verwaltungsstelle sieht ihre Aufgabe darin, die Landwirtinnen und Landwirte, die Laufener Landweizen anbauen zu unterstützen, sie mit regionalen Verarbeitern zusammenzubringen und so diese alte Sorte durch Vermarktung vor Ort und regionale Wertschöpfung langfristig zu erhalten.
Der Laufener Landweizen wird von bayerischen und österreichischen Bäckern verarbeitet. Bemerkenswert ist der offene und grenzüberschreitende Austausch unter Landwirtinnen, Landwirten und den Bäckern, die ihre Erfahrungen zum Beispiel mit der aufwendigeren Teigführung und Verarbeitung austauschen. Der Laufener Landweizen ist kein Weizen einer Standardbrotbackmischung, sondern braucht handwerkliches Geschick und echtes Können. Die Kooperation wurde durch das grenzüberschreitende Projekt zum Laufener Landweizen ermöglicht.

Ein Projekt wurde gefördert im Rahmen der INTERREG-Kleinprojektförderung der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein. Projektpartner waren die ANL (Leadpartner), die Biosphärenregion Berchtesgadener Land und der österreichische Partner BIO AUSTRIA.

Portrait Karin Heinrich

Ihre Ansprechperson

Karin Heinrich

Nachhaltige Regionalentwicklung, Landwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit

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