Forschung und Monitoring
Das Berchtesgadener Land wurde als Biosphärenregion ausgezeichnet und damit zu einer deutschlandweiten Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Hier sollen neue Fragestellungen erprobt, erforscht und gelungene Ergebnisse über die Region hinaus verbreitet werden. Forschung und Monitoring helfen auch, Veränderungen zu dokumentieren und bei Bedarf rechtzeitig Lösungsansätze zu verschiedenen wirtschaftlichen, ökologischen oder sozialen Fragestellungen zu entwickeln. Dabei sind viele verschiedene Akteurinnen und Akteuren im Berchtesgadener Land aktiv. Die Verwaltungsstelle selbst betreibt auch Forschungsprojekte oder integriert Forschungsfragen in Umsetzungsprojekte.
Gesundheit und Erholung - Green Care
Das Berchtesgadener Land wird von Einheimischen sowie Touristinnen und Touristen gleichermaßen für seinen hohen Gesundheits- und Erholungswert geschätzt, der sich sowohl in der landschaftlichen Schönheit, den zahlreichen möglichen Outdoor Aktivitäten als auch in der Auszeichnung als Gesundheitsregionplus, den Kurheilbädern sowie anderen Gesundheits- und Erholungseinrichtungen zeigt. Im Fokus der Arbeit der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion steht dabei das Forschungsprojekt „Green Care: Natur und psychische Gesundheit“, in dem wissenschaftlich untersucht wird, inwiefern sich achtsamkeitsbasierte, naturgestützte Interventionen eignen, um die psychische Gesundheit von Menschen zu fördern.
Wild und kultiviert
Um eine genetische Vielfalt für die Region zu bewahren, beschäftigen sich zahlreiche Projekte der Verwaltungsstelle mit dem Erhalt alter Sorten und bedrohter Kulturarten. Dabei tauchen in den Projekten immer wieder Fragen auf, die für die praktische Umsetzung von Bedeutung sind: so wurden in Zusammenarbeit mit der TU München und der Bayerischen Kulturlandstiftung beispielsweise die Möglichkeiten der Vermehrung von Ackerwildkräutern untersucht oder von der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein Wiesensamen auf ihre detaillierte Zusammensetzung und ihre Keimfähigkeit überprüft. Auch Fragen wie beispielsweise die Backeigenschaften alter Getreidesorten spielen dabei eine wichtige Rolle.
Forschung im Nationalpark
Als Kernzone der Biosphärenregion betreibt der Nationalpark Berchtesgaden bereits seit vielen Jahrzehnten Forschungsprojekte mit ökologischen Fragestellungen und räumlichem Bezug zur Kern- und Pflegezone.
AlpES und OpenSpaceAlps
Die Biosphärenregion wird auch immer wieder als Untersuchungsraum für Forschungsvorhaben Dritter herangezogen und wirkt regelmäßig an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Bundes mit. Bei den Forschungsvorhaben Dritter sind insbesondere die INTERREG-Projekte „AlpES – Alpine Ecosystem Services“ (2015-2018) zu alpinen Ökosystemleistungen und „OpenSpaceAlps“ (2019-2022), welches sich mit der nachhaltigen Entwicklung alpiner Freiräume auseinandersetzt.
Biosphären-Ausstellungskonzept
Der Biosphärenpark Salzburger Lungau als auch die Biosphärenregion Berchtesgadener Land planen jeweils die Errichtung eines zentralen Besucherzentrums. Im Zuge eines gemeinsamen, durch Interreg Bayern-Österreich finanzierten, Projektes mit einer Laufzeit bis Ende 2024 wird bei diesem Vorhaben ein reger Wissens- & Erfahrungsaustausch forciert und für beide Besucherzentren eine Potentialanalyse erstellt. Weiters werden die jeweiligen inhaltlichen und szenographischen Ausstellungskonzepte erarbeitet und damit die Basis für die Ausschreibung der Ausstellungseinrichtung geschaffen.