Pünktlich zu Beginn des Schuljahres 2024/25 konnten neue Schulen im Kooperationsprojekt „Nationalpark- und Biosphärenschulen“ begrüßt werden. Diese haben hoch motiviert das sogenannte Orientierungsjahr begonnen mit dem Ziel, sich nach dessen Ablauf durch das Erfüllen bestimmter Kriterien als „Nationalpark- und Biosphärenschule“ zertifizieren zu lassen.
Nach Abschluss der Pilotphase im Sommer 2024 mit bereits acht ausgezeichneten „Nationalpark- und Biosphärenschulen“ aus dem ganzen Landkreis finanziert das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz das erfolgreich angelaufene Projekt für weitere drei Jahre. Beworben um die Teilnahme an diesem Kooperationsprojekt haben sich sieben Schulen unterschiedlicher Schularten, welche zur großen Freude aller Beteiligten aufgenommen werden konnten. Neu hinzugekommen sind die Grundschulen Neukirchen, Heilingbrunner/Karlstein und St. Zeno/Marzoll aus Bad Reichenhall und die Grundschule Bischofswiesen. Außerdem ist mit der Maria-Ward-Realschule aus Bad Reichenhall die erste Realschule auf dem Weg zur „National-park- und Biosphärenschule“. Auch das Sonderpädagogische Förderzentrum St. Zeno Bad Reichenhall und das CJD Gymnasium in Schönau am Königssee sind nun mit von der Partie.
Bei den bereits stattgefundenen Auftaktgesprächen haben sich die „Neuen“ sehr engagiert gezeigt und sind fest entschlossen, ihren Schülerinnen und Schülern den Wert und die Schönheit der heimischen Kulturlandschaft im Landkreis und sich selbst überlassener Natur im Nationalpark Berchtesgaden zu vermitteln. Darüber hinaus sollen die Kinder und Jugendlichen, entsprechend dem Biosphärengedanken, Wege zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Lebensstil kennenlernen und weiterentwickeln. Um auch den Schulalltag umweltfreundlicher zu gestalten, werden im Rahmen des Projekts diverse Nachhaltigkeitsmaßnahmen an den Schulen selbst umgesetzt – wie beispielsweise die Nutzung von Recyclingpapier, das Einführen von Radltagen oder das Angebot von Bio-Kost in der Schulmensa.
Zusätzlicher Bestandteil der Kooperation ist eine jährliche Lehrkräftefortbildung, die kürzlich als Workshop zum Thema „Argumentationstraining gegen Rechtsextremismus“ stattfand. Ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung, die für Vielfalt und ein faires Miteinander steht, gab Umwelthistoriker Dr. Nils Franke aus Leipzig Einblick in die Argumentationsweise rechter Gruppierungen und erläuterte wissenschaftlich fundiert Hintergründe zur aktuellen Rechtslage in Deutschland. Mit praktischen Beispielen schulte er die rhetorischen Fähigkeiten der Lehrkräfte, damit diese bei möglicherweise auftretenden Fällen rechtsextremer Äußerungen an ihren Schulen gewappnet sind. Seine Botschaft lautete: Nicht wegschauen, argumentieren, konkret nachfragen und mit klaren Grenzen reagieren sowie, wenn notwendig, strafrechtlich relevante Vorfälle konsequent verfolgen. Das Feedback der Lehrkräfte zu diesem aktuellen Thema war einhellig positiv und die Veranstaltung motiviert, sich zu engagieren – von „hilfreich“ über „sehr informativ und praxisbezogen“ lauteten einige der Rückmeldungen. Bleibt zu hoffen, dass die praktische Anwendung des neu erworbenen Wissens auf Einzelfälle begrenzt bleibt.