Zertifizierte Biosphären-Produkte

Regional und nachhaltig erzeugt

Die Landwirtschaft im Berchtesgadener Land erzeugt wertvolle Rohstoffe. Sie sind die Grundlage für hochwertige Produkte im Lebensmittelbereich. Vom regionalen Ernährungshandwerk, im Lebensmitteleinzelhandel und im Gastgewerbe werden sie immer stärker nachgefragt. Damit bleibt die Wertschöpfung vor Ort. Diese geschlossenen Wertschöpfungsketten sind grundlegend für die von der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion vergebene Auszeichnung „Biosphären-Produkt Biosphärenregion Berchtesgadener Land“.

Biosphären-Backwaren

Biosphären-Backwaren sind ein echtes Stück handwerkliche Backkultur mit Mehrwert aus der Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Dahinter steht eine geschlossene, regionale Wertschöpfungskette. Das Getreide wird von heimischen Landwirtinnen und Landwirten angebaut und möglichst auch von Mühlen in der Region vermahlen. Das Mehl kommt direkt in die Bäckereien oder wird über die regionale Vertriebsgenossenschaft der BÄKO angeliefert. Die dann daraus hergestellten Biosphären-Produkt-zertifizierten Backwaren entstehen ganz nach traditioneller, alter Handwerkskunst, die ohne künstliche Zusatzstoffe auskommt. Aktuell bieten sieben Bäckereien Biosphären-Backwaren an. Grundlage bilden dabei alte Getreidesorten, wie der Laufener Landweizen oder der Steiners Rote Tiroler Dinkel.

Getreidekörner, Weizenähren und verschiedene Backwaren auf einem Tisch
Schale mit Getreidekörnern und Biosphären-Bier

Biosphären-Bier

Bier zählt zu den ersten Produktgruppen, in denen Biosphären-Produkte ausgezeichnet wurden. Biosphären-Bier steht für höchste Braukultur, regionale Wertschöpfungsketten und Nachhaltigkeit. Aktuell wird Biosphären-Bier von einem Betrieb gebraut. Die Privatbrauerei M.C. Wieninger führt sechs Biersorten mit dem Biosphären-Produkt-Zeichen. Um für diese Biere die Verfügbarkeit von regionaler Braugerste zu garantieren, gründete die Brauerei gemeinsam mit der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion einen Erzeugerkreis für Bio-Braugerste. Die daran beteiligten landwirtschaftlichen Betriebe erhalten eine Abnahme-Garantie für ihre Ernte zu fairen Erzeuger-Preisen.

Biosphären-Ei

Biosphären-Eier stammen ausschließlich von Hühnern in Freilandhaltung. Dabei haben die Tiere mehr Auslauf und grüne Wiese zur Verfügung, als gesetzlich vorgeschrieben. Gehalten werden die Legehennen in mobilen Hühnerställen und Festbauten. Die Energieversorgung der eingesetzten mobilen Hühnerställe erfolgt regenerativ mit Photovoltaik. Aktuell werden Biosphären-Eier von den landwirtschaftlichen Familienbetrieben Biohof Kamml, Berger Hartlhof, Evi und Michael Hofhammer GbR und Langbauernhof Markus Kroiß erzeugt. Mit viel Verantwortung und Einsatz für Tierwohl, regionale Futtermittel-Herkunft und Artenvielfalt leisten die vier Betriebe einen wichtigen Beitrag zur lokalen Versorgung der Bevölkerung mit hochqualitativen Grundnahrungsmitteln.

Entnahme eines Biosphären-Eis aus dem Legenest von Hühnern
Becher mit Biosphären-Eis

Biosphären-Eis

Eis zählt zu den ersten Produktgruppen, in denen Biosphären-Produkte ausgezeichnet wurden. Biosphären-Eis steht für das traditionelle Gelatiere-Handwerk, das ganz ohne Zusatzstoffe, wie beispielsweise künstliche Stabilisatoren, auskommt. Die Milchzutaten stammen natürlich zu 100% aus dem Berchtesgadener Land. Aktuell wird eine Sorte Biosphären-Eis von der Gelateria Rizzardini in Laufen hergestellt. In seiner Biosphären-Eis-Rezeptur verwendet Gelatiere Luca Rizzardini statt Zucker Honig, den er von Imkern aus der unmittelbaren Nachbarschaft bezieht und essbare Blüten der Wildkräuter von den Äckern der Biosphärenregion.

Biosphären-Getreide

Das Getreide für Biosphären-Getreideprodukte wird ausschließlich auf den Äckern in der Biosphärenregion und den Biosphärenregion-Nachbargebieten angebaut. Beim Anbau muss darauf geachtet werden, dass gentechnikfreies Saatgut verwendet wird. Darüber hinaus wird auf insektenschädliche Pflanzenschutzmittel verzichtet und auf ein Düngemanagement geachtet, das auch dem Humusaufbau und Wasserschutz Rechnung trägt. Landwirtschaftliche Betriebe, die Getreide als Biosphären-Produkt zertifizieren lassen, nehmen zudem in den Bereichen Klimaschutz, Biodiversität und Kulturlandschaft (KULAP) mit entsprechenden Maßnahmen am bayerischen Kulturlandschafts- und Vertragsnaturschutzprogramm teil.

Hände voller Getreidekörner

Die Weiterverarbeitung des Getreides erfolgt in einer der in der Biosphärenregion ansässigen Mühlen oder in Mühlen in den Biosphärenregion-Nachbargebieten. Alle Mühlen nutzen Wasserkraft als Energieträger und erfüllen damit die Vorgabe, dass im Produktionsprozess eines Biosphären-Produkts regenerative Energie zum Einsatz kommen soll. Aktuell werden Biosphären-Getreideprodukte ausschließlich von der Maiermühle in Teisendorf vermarktet, die unverarbeiteten Biosphären-Weizen sowie Biosphären-Roggenmehl Typ 1150 anbietet. Das Besondere daran: Das Getreide dafür stammt aus dem Biosphären-Getreidegarten.

Käse

Biosphären-Käse

Für die Herstellung von Biosphären-Käse können die Käsereien die unbehandelte Rohmilch aus einem Umkreis von maximal 60 Straßenkilometern beziehen. Für das Eindicken der Milch werden Gerinnungsmittel wie Kälberlab, Labaustauschstoffe oder Milchsäurebakterien verwendet. Bei den Labaustauschstoffen handelt es sich um mikrobielles oder pflanzliches Lab. Mikrobielles Lab wird entweder auf Basis von gezüchteten Schimmelpilzkulturen oder durch den Einsatz von genetisch veränderten Organismen (GVO) erzeugt. Der Einsatz von mikrobiellem Lab aus GVO ist bei der Herstellung von Biosphären-Käse nicht erlaubt. Aktuell wird Biosphären-Käse in mehreren Sorten ausschließlich vom Bio-Milchviehbetrieb Hoiss in der eigenen Hofkäserei in Egelham bei Teisendorf hergestellt.

Biosphären-Korn

Die Grundlage für dieses hochprozentige Biosphären-Produkt ist Getreide aus der Biosphärenregion. Aktuell wird Biosphären-Korn von der Enzianbrennerei Grassl hergestellt. Grundstoff für den Edelbrand ist die alten Landweizensorte „Berchtesgadener Vogel“. Schon fast ausgestorben, wurde diese in der Region verankerte Sorte im Biosphären-Getreidegarten erfolgreich vermehrt und sogar als Erhaltungssorte zugelassen. Zwei landwirtschaftliche Bio-Betrieb sorgen durch Vertragsanbau für Rohstoff-Sicherheit. Die für die Destillation erforderliche Maische wird von der Privatbrauerei M.C. Wieninger aus dem Berchtesgadener Vogel hergestellt und dann an die Enzianbrennerei Grassl geliefert und dort zum Korn veredelt.

Flasche mit Bio Alpen Korn
Saft-Flaschen der Kelterei Greimel mit Biosphären-Produkt-Label

Biosphären-Streuobst-Produkte

Die Streuobstwiesen in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land zählen zu den wertvollsten Flächen in der Region, wenn es um Artenvielfalt, nachhaltige Landwirtschaft und traditionelle Kulturlandschaft geht. Umso wichtiger ist eine In-Wertsetzung der dort erzeugten Ernte. Der so erzielte wirtschaftlichen Nutzen trägt entscheidend zum Erhalt der Streuobstwiesen bei. Aktuell verarbeitet ein Betrieb Streuobst zu Biosphären-Produkten. Die Kelterei Greimel führt mit neun zertifizierten Saft- und Weinerzeugnissen ein umfassendes Biosphären-Produkt-Angebot. Dafür grundlegend sind vor allem die Apfel-, Birnen- und Quittenernteerträge der Streuobstwiesen. Verarbeitet werden aber auch verschiedene Beerenfrüchte aus der Region, wie Aronia oder Holunder.

Biosphären-Wurstwaren

Für die Biosphären-Wurstwaren beziehen die Metzgereien ihre Tiere zu über 80 % aus einem Umkreis von maximal 60 Fahrkilometern. Der Transport erfolgt so schonend wie möglich und wird meist von den landwirtschaftlichen Betrieben selbst durchgeführt. Geschlachtet werden die Rinder, Schweine und Schafe in der Biosphärenregion – in den drei Schlachthäuser in Berchtesgaden, Marzoll und Laufen oder direkt in den Metzgereien. Die kurzen Transportwege sowie die achtsame Schlachtung, die jenseits von industriellen Prozessen abläuft, bedeuten weniger Stress für die Tiere.

Brotzeitbrett mit aufgeschnittener Biosphären-Kabanossi, Semmel und Tomaten
Portrait Klaus Bauer

Ihre Ansprechperson

Klau Bauer

Biosphären-Produkte

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